Löwenzahnhonig
Hallo zusammen, schön, dass ihr wieder einmal hereinschaut in meine Hexenküche. Heute hätte ich ein tolles Rezept für euch, etwas so richtig nach meinem Herzen. Wollt ihr, dass ich es euch erzähle? Gut, dann rückt ein wenig näher ...
Zuerst einmal die Zutaten:
Also ein Fahrrad wäre nicht schlecht, oder mindestens bequeme Wanderschuhe. Gummihandschuhe wären von Nutzen, eine kleine Schere und natürlich eine Tüte oder einen Korb. Was schaut ihr so entgeistert? Wegen dem Fahrrad, oder eher wegen den Gummihandschuhen? Wartet doch erst einmal ab, bis ich euch erkläre, worum es geht.
Natürlich geht es hinaus in die Natur, das seit ihr doch schon gewohnt von mir. Ihr wisst doch genau, dass ich Dosenöffner und Kochbücher nicht leiden kann.
Also, wir machen uns auf den Weg und suchen nach einer abgelegenen Wiese oder einer Waldwiese, die jetzt über und über mit blühendem Löwenzahn bewachsen sind. Auf diese Kräutlein haben wir es nämlich abgesehen. Abgelegen darum, weil natürlich eine Hundigassistrecke nicht so günstig ist. Und in der Nähe einer Straße wollen wir lieber auch nicht ernten, wegen der Abgase.
Wenn wir die richtige Wiese gefunden haben, beginnen wir mit der Ernte. Wir streifen die Gummihandschuhe über und ergreifen unsere Schere. Jetzt schneiden wir die wunderschönen gelben Blütenköpfe ab und sammeln sie in unserem Korb.
Ich muss euch aber noch warnen, denn es kann euch passieren, dass ihr fälschlicher Weise beschuldigt werdet, von vorüber gehenden Wanderern oder Radfahrern. Die Beschuldigungen reichen von „die hat ein Kaninchen“, bis hin zu „wer hat denn heutzutage noch Hühner“. Lasst euch dadurch nicht beeinflussen und sammelt lächelnd weiter, bis ihr mit einem gefüllten Korb der herrlichen gelben Pracht wieder heim gehen könnt.
Zuhause schüttet ihr die Blütenköpfe in ein Sieb und lasst Wasser darüber laufen. Jetzt kommt ein wenig Fummelei, denn man muss nun die gelben Blütenblätter aus den Kelchen herauszupfen, bis man so ungefähr 4 Hände voll zusammen hat. Diese vier Hände reichen für einen Liter Wasser und ein Kilogramm Zucker.
Fertig gezupft? Gut, dann schüttet die Blütenblätter in einen Liter Wasser und stellt es auf den Herd. Man bringt es zum Sieden und lässt es einmal aufwallen, aber wirklich nur einmal. Besser man bleibt am Herd stehen, auch deshalb, damit es nicht überschäumt. Zieht den Topf vom Herd und schon ist die erste Stufe bereits fertig. Denn dieser Sud muss nun 24 Stunden ziehen.
Das sollte Zeit genug sein, um ein Kilo Zucker und eine naturbelassene Zitrone, also eine die man mit der Schale verwenden kann, zu besorgen.
Wenn die Zeit herum ist, dann wird der Sud durch ein Leinentuch in einen Topf geschüttet. Ordentlich ausdrücken, damit auch der ganze Löwenzahnsaft mit in den Sud kommt. Jetzt rührt ihr das Kilo Zucker ein und die in Scheiben geschnittene Zitrone. Jetzt kommt das ganze wieder auf den Herd und ihr lasst es auf kleinster Stufe leicht köcheln, nicht kochen !!!
Der Sud wird jetzt eingekocht, bis er wie dünner Honig wird. Macht einfach ab und zu eine Löffelprobe auf einem kleinen kalten Teller, Wenn es zähflüssig wird, ist der Honig fertig. Das Einkochen (reduzieren) kann 4-5 Stunden dauern, also ist Geduld angesagt. Aber die Belohnung ist dann ein wunderbar bernsteinfarbiger supertoll schmeckender Honig. Sofort wenn er fertig ist, wird der Honig in Gläser abgefüllt und mit einem Schraubdeckel fest verschlossen. Kühl und dunkel lagern und angebrochene Gläser im Kühlschrank aufbewahren.
Fertig ist der leckere Löwenzahnhonig ...
Na, was sagt ihr? Wollt ihr es auch einmal probieren? Es lohnt sich, ich kann es euch versprechen.
So, jetzt aber raus aus meiner Hexenküche, machts gut und sammelt fleißig.