Melissa Minze
Kommt ruhig rein, in die gute Küche. Nein, keine Angst ich bin nicht erkältet, oder hab ne Grippe. Das denkt ihr nur, weil es hier so nach Minze richt. Es liegt nur daran, dass ich meinen Küchenbesen einmal wieder richtig geschwungen habe und meine bunte Fantasie, was Rezepte angeht, dürftet ihr ja wohl langsam kennen.
Ja, schaut euch ruhig an und denkt was ihr wollt, für konservative Küchenschürzenträger ist meine Küche sowieso nicht das richtige.
Jetzt wollt ihr sicher wissen, was ich da gezaubert habe, oder? Es ist etwas wirklich sehr ausgefallenes, aber es schmeckt gut, ich habe schon probiert.
Ein Minze-Gelee habe ich gekocht, mit ein wenig Melisse. Ja, da schaut ihr und reißt die Augen auf, wenn es doch im Augenblick nicht die richtigen Früchte gibt, um Marmelade zu kochen, muss ich mir eben etwas anderes überlegen. Wollt ihr das Rezept denn wissen, oder habt ihr Angst ihr werdet zu gesund? Keine Sorge Gesundheit kann man eigentlich nie genug bekommen.
Jetzt sage ich euch erst einmal die Zutaten, ihr könnt ja immer noch entscheiden, ob ihr das Gelee mal nachkochen wollt, wenn ihr euch traut.
Zuerst besorgt euch mal aus dem Gemüseladen frische Minze und frische Melisse und bringt gleich noch drei Limetten mit, wenn ihr schon mal dort seid.
Ein Glas Honig braucht ihr auch noch, aber nehmt einen flüssigen, die Sorte ist egal, das macht mal nach eurem eigenen Geschmack.
Jetzt hoffe ich nur, dass in eurer Nähe einen Naturkostladen gibt, denn jetzt gibt es etwas vollkommen neues bei mir, was ich zum Marmelade kochen verwende. Es ist ein Geliermittel, das auf Apfel-Pektin und Kartoffelstärke aufgebaut ist, den Namen schreib ich nicht auf, weil ich keine Werbung mache. Aber wenn ihr in einen solchen Laden geht, wissen die mit Sicherheit was ihr wollt. Dieses Geliermittel ist vollkommen frei von Konservierungsmitteln.
Jetzt kann es eigentlich schon losgehen mit dem Minze-Gelee. Zuerst macht ihr mit einem Bund frischer Minze einen kräftigen Pfefferminztee. Hebt bitte ein paar zarte Blättchen aus der Spitze auf, die brauchen wir gleich noch. Den Tee lassen wir gut ziehen, mindestens ein halbe Stunde. Dann füllen wir einen dreiviertel Liter in ein Gefäß ab und lassen den Tee vollkommen abkühlen. Den Saft von den Limetten können wir schon dazu geben und das Mittel zum Süßen. Ich habe Honig genommen, man kann auch Rohrzucker oder ganz normalen Zucker nehmen, so wie ein jeder das will. In der Zwischenzeit schneidet man die übrig gebliebenen Blättchen von der Minze und auch ein paar Blättchen von der Zitronenmelisse ganz fein.
Dann rühren wir das Geliermittel mit einem Schneebesen ein und erhitzen das ganze unter Rühren, es sollte dann drei Minuten kochen. Den Topf von der Kochstelle nehmen und nach ein paar Minuten die klein geschnittenen Kräuterblättchen dazugeben.
Jetzt wie immer, in Gläser abfüllen, auf den Kopf gestellt und fertig.
Na, was sagt ihr? Traut ihr euch?
Also ich weiß nur eins, das Leben wird erst wertvoll durch Besonderheiten.
Das ist in jeder Beziehung so, nicht nur in der Küche. Mein geliebter Mensch ist auf jeden Fall schon neugierig auf diese Erfindung und er wird sie auch probieren, das weiß ich. Ich freue mich schon diebisch darauf, ihm diese duftende Köstlichkeit unter die Nase zu halten.
So, jetzt seid mir nicht böse, dass ich euch rauswerfe. Ich habe noch etwas ganz spannendes hexenmässiges vor. Wie, ihr wollt wissen was das ist? Ihr glaubt doch wohl nicht allen Ernstes, dass ich euch das auf die Nase binde.
Schaut einfach bei Gelegenheit einmal wieder vorbei, ob es etwas neues gibt. Hey, du da, nehme die Finger aus meinem Kochtopf, sonst muss ich doch gleich mal hexenmässig böse werden.
Jetzt aber raus mit euch … Tschüüüss bis zum nächsten Mal