Orangensonne
Na kommt schon rein, ich habe euch lange gesehen. Ja, ihr seht richtig, in der Hexenküche gibt’s was, etwas ganz besonderes sogar. Neugierig? Dann kommt schon näher.
Habe heute etwas ganz sonniges anzubieten, ich habe die Sonne eingefangen und einfach in einem Glas eingeschlossen. Wie ihr glaubt das nicht? Wisst ihr immer noch nicht, dass in einer Hexenküche sehr vieles möglich ist?
Am besten erkläre ich euch einmal, wie die Idee zu diesem Sonnenrezept entstanden ist, zum besseren Verständnis. Und da hier ja nicht nur gekocht wird, sondern auch geplaudert, kann ich euch die Sonnenmarmelade ja erklären.
Wenn’s tagelang geregnet hat, freut man sich dann nicht riesig über die Sonne? Wenn man viel Ärger hatte, wünscht man sich dann nicht etwas Sonne im Herzen? Wenn man jemanden sehr lieb hat, möchte man ihm dann nicht etwas sonniges geben? Was ist die stärkste Energie, die wir auf Erden haben? Na? Klar doch die Sonne.
Jetzt kommt die Überlegung, wie krieg ich Sonne in ein Glas oder auch nur in meine Küche? Nicht verzagen, Hexen fragen!! Früchte die in der Sonne reifen, die auch noch die Farbe der Sonne haben?
Jaaaaa, ihr habt´s erraten, Orangen meine ich ganz genau. Und weil ich meinem liebsten Menschen ganz viel Sonne schenken möchte, weil er eben der liebste Mensch der Welt ist, kam mir eben diese Idee heute.
Was ihr nun braucht dafür? Eigentlich nicht viel, aber speziell gute Orangen, die Massenware im Netz ist nicht für diese Marmelade geeignet. Ich habe heute jede einzelne ausgesucht, angehoben ob sie auch richtig schwer, also voller Saft ist. Die Gemüsefee gelöchert, ob sie auch garantiert keine Kerne haben. Es müssen auch die Orangen sein, die man gut in Spalten teilen kann, weil bei jeder Spalte die Haut abgezogen wird, da bin ich pingelig. Am besten schaut ihr nach den Orangen, die unten am Orangenpopo diesen Nabel haben, man nennt sie sinnigerweise auch Navelorangen. Natürlich brauchen wir Gelierzucker wie immer und einen kleinen Schuss Cointreau, aber wirklich nur einen kleinen Schuss. Man soll den nicht rausschmecken, nur den Geschmack soll er abrunden.
Jetzt viel Vergnügen beim „Orangenspaltenabziehen“ , aber ich sag euch, es lohnt sich. Ich habe bei dieser Arbeit meine ganze Liebe, alle meine Sehnsucht und alle lieben Wünsche mit in den Topf gelegt, dann geht diese Arbeit eigentlich fast von alleine. Natürlich wird diese Sonnenköstlichkeit besonders liebevoll gerührt. Marmelade mit Gefühl, ein echter Renner.
Es ist ja keine Orangenmarmelade in dem Sinne, wie sie die Engländer lieben, es ist eben wirklich Sonne pur. Und die Farbe in dem Glas ist einfach ein Gedicht, sage ich euch. Ein Sonnenaufgang über dem Meer ist nichts dagegen.
So ihr Lieben, das war’s auch schon für heute. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen, und wenn irgendwann mal ein Rezept nicht so gut schmeckt, wie ich es euch versprochen habe, dann habt ihr sicher das Wichtigste vergessen. Die Liebe !!!!!!!
Tschüüüüs, bis zum nächsten Mal.