Hinter der Zeit - die Fortsetzung
Es ist jetzt mehr als 10 Jahre her, seit ich zum ersten Mal, voller Angst und Verzweiflung, am Band der Zeit gestanden habe. Nicht verstehend, was da mit mir passiert, das ganze Herz voller Angst vor der ungewissen Zukunft.
Nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, bin ich in Gedanken in diese Höhle geklettert und habe mit meinem Kummervogel gesprochen, dieser bunte und kluge Vogel, der mir in dieser schrecklichen Zeit so unglaublich viel geholfen hat.
Dann, später, habe ich einen Weg und Ort für mich gefunden, eine kleine ruhige Insel, ganz abgeschieden von der Welt. Dort konnte mein Herz Ruhe finden, und ich wieder zu mir selbst.
In den letzten Jahren ist sehr viel passiert, und manchmal habe ich geglaubt, dass das Leben hinter der Zeit endlich beendet sein könnte. Aber immer wieder haben neue Erkrankungen, aber auch meine Erfahrungen, die ich mit Menschen machen musste, mich wieder zu meiner ruhigen Insel flüchten lassen.
Meine stille und abgeschiedene Insel ist nun meine Heimat geworden, das weiß ich heute. Hier fühle ich mich wohl und sicher und nur ganz wenigen Menschen zeige ich den Zugang zu diesem geheimen Platz.
Die dunkle Höhle habe ich aber nie mehr besucht, doch die Erinnerung an meinen Kummervogel trage ich immer noch wie einen Edelstein in meinem Herzen.
Die Feder, die er mir bei einem meiner Besuche geschenkt hatte, trage ich im Herzen immer bei mir.
Heute sitze ich auf einer Bank in der Sonne, ich lausche dem Zwitschern der Vögel und ich weiß genau, dass auch mein Kummervogel in meiner Nähe ist, dass er an mich denkt.
Mein Stift fliegt über das Papier, um die vielen Gefühle und Gedanken, die in meiner Seele sind, aufzuschreiben.
Ich habe in den letzten 10 Jahren so viele Erfahrungen gemacht, so viel gelernt, und lernen müssen. Auch akzeptieren habe ich gelernt, so dass ich jetzt zu dem Entschluss gekommen bin, dass alle diese Erfahrungen und Erkenntnisse, alles Erlebte und Gelernte aufgeschrieben werden muss.
Mit den folgenden Geschichten möchte ich dokumentieren, wie eine Welt, die für mich um so vieles kleiner geworden ist, auch einen Wert hat. Einen Wert, den man erst erkennen kann, wenn man bereit ist, sein Herz zu öffnen, das neue Leben anzunehmen und mit den Augen des Herzens die kleinen und wunderschönen Dinge zu sehen und in sich auf zu nehmen.